Am 9. September 2015 wurde die internationale Station DE 609 in Norderstedt feierlich eröffnet. Sie ist die 47. Station des LOFAR Radiointerferometers. Über 50 Gäste besichtigten zunächst die Station selbst, geführt von Dr. D. Engels (U Hamburg) und Dr. J. Künsemöller (U Bielefeld). In einem Grusswort an die Gäste schrieb die Wissenschaftssenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg Katharina Fegebank: "Technisch gesehen ist das Radiointerferometer eine Art Digitalkamera für Radiostrahlung aus dem All mit der Größe von ganz Nordwesteuropa. Wissenschaftspolitisch gesehen ist es ein Beispiel für die gelungene Kooperation von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in bisher sechs europäischen Ländern." Diese zentrale Bedeutung der Kooperation stand auch im Mittelpunkt der Grussworte von M. Hecht (Kanzler, U Hamburg), Prof. Dr. H. Graener (Dekan, Min. Fakultät, U Hamburg) und Prof. Dr. M. Egelhaaf (Prorektor, U Bielefeld) zu Beginn des Festaktes im Feuerwehr-Museum Norderstedt. Dr. R. Vermeulen (Direktor des International LOFAR Telescope) und Prof. Dr. H. Falcke (Vorsitzender des ILT Aufsichtsrates) stellten in ihren Vorträgen den Stand des Ausbaus des Interferometers und die faszinierenden ersten Beobachtungsergebnisse vor. Der Vorsitzende des Zusammenschlusses der deutschen LOFAR-Stationen (GLOW), Prof. R. Dettmar, sah mit der Einweihung der neuen Station eine weitere Stärkung der Position Deutschlands in der modernen Radioastronomie einhergehen. Der Oberbürgermeister Norderstedts H.-J. Grote begrüsste die Entscheidung der Universitäten, die Station hier zu bauen. Sie würde dem Profil der aufstrebenden Stadt am Nordrand Hamburgs als Technologiestandort eine weitere Facette hinzufügen. Die Bedeutung der Station für die Weiterentwicklung der Forschung und Lehre in der Physik machten die beiden Projektleiter der Station Prof. Dr. M. Brüggen (U Hamburg) und Prof. Dr. D. Schwarz (U Bielefeld) deutlich. Einen Vorgeschmack auf die neuen Forschungsfelder, die sich für die Wissenschaftler an den beiden Universitäten jetzt eröffnen, gab Dr. S. Oslowski in seinem Beitrag zu den Einflüssen des interstellaren Mediums auf die Signale von extrem schnell rotierenden Neutronensterne, sogenannten Pulsaren.